Wechselwirkungen

Verhütung - Östrogen-Gestagen-Pille - Wechselwirkungen

Antikonvulsiva (Medikamente gegen epileptische Krampfanfälle), die Phenytoin, Barbiturat, Carbamazepin, Primidon, Topiramat oder Oxcarbazepin enthalten, sollten nicht mit Antibabypillen kombiniert werden, da sie den Spiegel der Sexualhormone (sowohl Estrogen als auch Gestagen) über erhöhten Abbau in der Leber senken ( Alternative: Dreimonatsspritze , bei der die Spiegel hoch genug sind.)

Einige andere Antikonvulsiva (z. B. Lamotrigin ) senken zwar den Spiegel der Estrogene nicht, jedoch den Spiegel von Gestagenen, zudem kommt es in Kombination mit Antibabypillen zu einem niedrigeren Lamotriginspiegel. Um die antikonvulsive Wirkung nicht zu gefährden, sollte diese Kombination daher vermieden werden.

Eine geeignete hormonelle Verhütungsmethode bei Einnahme der oben genannten Antiepileptika stellen intrauterine Systeme mit Kupfer oder Levonorgestrel dar.


HIV-Therapeutika , der Protease-Hemmer Ritonavir sowie die nicht nukleosidischen Reverse-Transkriptase-Hemmer Nevirapin, Efavirenz und Etavirin führen über eine sogenannte CYP-Induktion zu einem erhöhten Abbau in der Leber und somit zu erniedrigten Serumspiegeln der Sexualsteroide.

Das in
Johanniskraut enthaltene und antidepressiv wirkende Hyperforin fungiert ebenfalls als CYP-Induktor, was zu einer raschen Metabolisierung der Antibabypillen führt. Infolgedessen kann es zu einer Abnahme der empfängnisverhütenden Wirkung der Pillen und zu vermehrten Zwischenblutungen kommen. Auch hier sind zusätzliche empfängnisverhütende Maßnahmen angeraten.

Der Wirkstoff
Aprepitant (Handelsname Emend ), eingesetzt gegen Übelkeit unter Chemotherapie, kann die Wirksamkeit hormonaler Kontrazeptiva während und bis zu 28 Tage nach der Therapie mit Aprepitant verringern. Deshalb sollten nicht-hormonelle Verhütungsmethoden während und zwei Monate nach der letzten Dosis ergriffen werden.

Bei dem Antibiotikum
Rifampicin (als Tuberkulostatikum und bei schweren Staphylokokkeninfektionen angewandt) kommt es nachweislich zu einer Erhöhung der Ausscheidung der Sexualhormone über die Nieren und somit zu einer Verminderung der Verhütungssicherheit.

Andere Antibiotika (im speziellen
Penicilline, Cephalosporine, Chloramphenicol und Tetrazykline ) zeigen nur bei einzelnen Patientinnen eine deutliche Absenkung des Ethinylestradiolspiegels. Da diese Frauen nicht zu identifizieren sind, ist auch bei diesen Antibiotika Vorsicht bezüglich der Sicherheit der Kontrazeption geboten. Experten empfehlen daher zusätzlich zur Einnahme der Antibabypille  nicht-hormonelle Methoden während der Anwendung und bis zu 7-14 Tagen danach.

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