Nebenwirkungen

Verhütung - Östrogen-Gestagen-Pille - Nebenwirkungen

Nebenwirkungen: Östrogen: Gestagen:
  zu viel zu wenig zu viel zu wenig
Schnelle Gewichtszunahme, Wasserretention, Ödeme X      
Langsame Gewichtszunahme, Appetitsteigerung     X  
Übelkeit, Erbrechen X      
Kopfschmerzen während der Einnahme X      
Kopfschmerzen im einnahmefreien Intervall   X X  
Zervikale Hypersekretion X      
Trockene Scheide, Kohabitationsbeschwerden, Soorkolpitis   X X  
Hyperpigmentierung X      
Brustschmerzen, Spannungsgefühl in der Brust X      
Dysmenorrhoe       X
Hypermenorrhoe       X
Durchbruchblutungen in der ersten Zyklusphase   X    
Durchbruchblutungen in der zweiten Zyklusphase   X   X
Müdigkeit     X  
Depressionen   X X  
Libidoverminderung   X X  
Seborrhoe, Akne     X  
Vitamin-B-Haushalt:
Die Einnahme von Antibabypillen führt über eine Störung der Folsäureresorption (Vitamin B9) zu einer verminderten Verfügbarkeit dieses Mikronährstoffes. Zudem kommt es zu einer gesteigerten Folsäureausscheidung. Bei gesunden Personen und ausgewogener Ernährung ist dies allerdings nicht von klinischer Relevanz. Ein Defizit an Vitamin B12 kann zudem infolge einer Nebenwirkung von Antibabypillen über eine gestörte Resorption auftreten.

Zusatzblutungen bei zyklischer Einnahme von Kombinationspräparaten:
Als Zusatzblutungen werden alle zusätzlich zur normalen Abbruchblutung in der Einnahmepause auftretenden Blutungen bezeichnet. Meist handelt es sich um azyklische Zusatzblutungen in Form von Schmierblutungen (Spottings) oder seltener um Durchbruchblutungen. Bei Anwendung von Mikropillen sind solche Blutungen in den ersten drei Einnahmezyklen in Abhängigkeit von der Östrogendosis, der Art des angewandten Gestagens, der Applikationsform und dem Raucherstatus (bei Raucherinnen raschere Metabolisierung von Ethinylestradiol) am häufigsten. Bei jeder Blutung, ob Menstruation, Hormonentzugsblutung oder Zusatzblutung, wid die Kaskade der Prostaglandin- und Leukotriensynthese in Gang gesetzt. Dadurch werden Schmerzen ausgelöst. Nach Ausschluss organischer Ursachen erfolgt die Behandlung in unterschiedlicher Weise:
  • Einlegen einer Einnahmepause über 3 Tage und Umwandlung einer Durchbruchblutung in eine Abbruchblutung
  • bei einem Anwendungsschema 21/7 Verkürzung der einwöchigen Pause auf 3 bis 4 Tage
  • Dosisverdoppelung für die Dauer der Blutungen, maximal 3 bis 5 Tage, mit Einnahme am Morgen und Abend
  • Zusätzliche Einnahme eines Östrogens (50 µg E2-Pflaster) für die Dauer der Blutung, maximal 4 bis 7 Tage
  • Bei prämenstruellen Blutungen Verordnung östrogenbetonter Präparate, Umsetzen von Einphasen- auf Dreistufenpräparate

Mögliche Frühsymptome von Herz-Kreislauf-Erkrankungen:
Die Einnahme von kombinierten hormonellen Kontrazeptiva erhöht das Risiko für die Bildung von Blutgerinnseln. Das Gesamtrisiko für das Auftreten eines Gerinnsels ist unter Anwendung von kombinierten hormonellen Kontrazeptiva zwar gering, allerdings können die Folgen schwerwiegend und in sehr seltenen Fällen sogar tödlich sein. Deshalb ist es besonders wichtig, dass die Anzeichen und Symptome erkannt werden.

Bei einer tiefen Beinvenenthrombose können folgende Symptome auftreten:
  • einseitige Schwellung des Beins und/oder Fußes oder entlang einer Beinvene
  • Schmerz oder Druckschmerz im Bein, der möglicherweise nur beim Stehen oder Gehen bemerkt wird
  • Erwärmung des betroffenen Beins, gerötete oder entfärbte Haut am Bein

Bei einer Lungenembolie können folgende Symptome auftreten:
  • plötzliches Auftreten unerklärlicher Kurzatmigkeit/schnellen Atmens
  • plötzlich auftretender Husten, möglicherweise Bluthusten
  • stechender Brustschmerz
  • starke Benommenheit oder Schwindelgefühl
  • schneller oder unregelmäßiger Herzschlag

Bei einem Schlaganfall können folgende Symptome auftreten:
  • plötzliches Taubheitsgefühl oder Schwäche in Gesicht, Arm oder Bein, besonders auf einer Körperseite
  • plötzliche Gehschwierigkeiten, Gleichgewichtsverlust oder Koordinationsstörungen
  • plötzliche Verwirrtheit, Sprech- oder Verständnisschwierigkeiten
  • plötzliche Sehstörungen in einem oder beiden Augen
  • plötzliche schwere oder länger anhaltende Kopfschmerzen unbekannter Ursache
  • Verlust des Bewusstseins oder Ohnmacht mit oder ohne Krampfanfall

Bei einem Herzinfarkt können folgende Symptome auftreten:
  • Schmerzen, Unbehagen, Druck, Schweregefühl, Enge- oder Völlegefühl in Brust, Arm oder unterhalb des Brustbeins
  • in den Rücken, Kiefer, Hals, Arm, Magen ausstrahlende Beschwerden
  • Völlegefühl, Verdauungsstörungen oder Erstickungsgefühl
  • Schwitzen, Übelkeit, Erbrechen oder Schwindelgefühl
  • extreme Schwäche, Angst oder Kurzatmigkeit
  • schnelle oder unregelmäßige Herzschläge

Suchen Sie bei den genannten Symptomen umgehend ärztliche Hilfe auf.
Tabelle: Venöses thromboembolisches Risiko von kombinierten hormonalen Kontrazeptiva
Gestagen, welches in der Antibabypille enthalten ist (kombiniert mit EE, sofern nicht anders angegeben) Relatives Risiko im Vergleich zu Levonorgestrel Geschätzte Inzidenz (pro 10.000 Frauen und Anwendungsjahr)
Nicht schwangere Nichtanwenderinnen
- 2
Levonorgestrel Referenz 5 - 7
Norgestimat / Norethisteron
1,0 5 - 7
Dienogest 1,6 8 - 11
Gestoden / Desogestrel / Drospirenon
1,5 - 2
9 - 12
Etonogestrel / Norelgestromin
1,0 - 2
6 - 12
Chlormadinonacetat / Nomegestrolacetat (E2)
noch zu bestätigen
noch zu bestätigen
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