Heilpflanzen

Gynäkologie - Arzneimittel & Naturheilmittel - Heilpflanzen

Seit Jahrhunderten werden Heilpflanzen bei Beschwerden eingesetzt. Die Behandlungsmöglichkeiten umfassen vor allem pflanzliche Arzneimittel, Arzneitees und Tinkturen.


Baldrian:
Anwendungsgebiete sind Unruhezustände und nervös bedingte Einschlafstörungen. Monopräparate sind beispielsweise ALLUNA®, Euvegal Balance® oder
Baldriparan Stark für die Nacht®. Aber auch Kombinationspräparate aus Heilpflanzen sind erhältlich, z. B. Sedacur® forte (Baldrian, Hopfen, Melisse).


Frauenmantel:

Frauenmanteltee hilft gegen leichten Durchfall, den Magen-Darm-Keime verursacht haben. Durch den zusammenziehenden Effekt, den die Gerbstoffe auf die Darmschleimhaut ausüben, können Bakterien schlechter in diese eindringen und sie so nicht entzünden. Frauen setzen Frauenmanteltee gegen Menstruationsstörungen und Wechseljahrsbeschwerden ein. Dem Frauenmantel werden ausgleichende und stimmungshebende Wirkungen nachgesagt. Es soll in der 1. Zklushälfte den Eisprung fördern und in der 2. Zyklushälfte den Progesteronspiegel steigern. Hierzu liegen jedoch keine wissenschaftlichen Untersuchungen vor. Ein Fertigpräparat heißt Tigofem®. Die speziell abgestimmte Formulierung vereint Frauenmantel mit frischen Grünteeblättern (Camellia sinensis) die Epigallocatechingallat (EGCG) enthalten. Zum Abschluss enthält Tigofem aktiviertes Vitamin B6, das eine Rolle bei der Hormonregulation spielt und gleichzeitig die Funktion des Nervensystems, das psychische Wohlbefinden und einen gesunden Energiestoffwechsel unterstützt. 1 Kapsel enthalten 370 mg Frauenmantelextrakt, 340 mg Grünteeextrakt, davon 200 mg EGCG und 5 mg Vitamin B6. Davon soll täglich 1 Kapsel zwischen den Mahlzeiten mit einem Glas Wasser verzehrt werden. Eine Tagesdosis von 800 mg Epigallocatechin-3-gallat darf nicht überschritten werden! Es sollte nicht verzehrt werden, wenn am selben Tag andere Erzeugnisse mit grünem Tee konsumiert werden und es sollte nicht von schwangeren oder stillenden Frauen und Kindern unter 18 Jahren verzehrt werden.


Hirtentäschelkraut:

Hirtentäschelkraut vermittelt antientzündliche und antioxidative Effekte. Zusätzlich beeinflusst es die Durchlässigkeit von Gefäßen und stimuliert die Anspannung bestimmter Muskeln. Aufgrund der blutungslindernden Wirkung zum Beispiel bei kleinen Wunden und Nasenbluten, wird das Hirtentäschel im Volksmund auch „Blutkraut“ genannt und auch für Frauen mit Menstruationsbeschwerden – wie starken Blutungen – eingesetzt in Form von KadeZyklus bei starken Blutungen.


Johanniskraut:
Johanniskraut ist fester Bestandteil der Therapie psychischer Beschwerden im Rahmen des menopausalen Syndroms und stellt eine Alternative zu Antidepressiva dar. Gegenanzeige ist eine bekannte Lichtüberempfindlichkeit. Als seltene Nebenwirkungen können neben einer Photosensibilisierung und sonnenbrandähnlichen Hautreaktionen gastrointestinale Beschwerden, allergische Reaktionen und Müdigkeit auftreten. Mögliche Präparate sind z. B. Jarsin®, Neuroplant® oder
Laif®. Extrakt ist nicht gleich Extrakt. Trotz unterschiedlicher Johanniskrautextrakt-Mengen in einer Tablette ist die tägliche Einmalgabe ausreichend wirksam. Der Wirkeintritt wird innerhalb von 4 Wochen während der Behandlung erwartet.


Keuschlammfrüchte/Mönchspfeffer (Agni casti fructus):
Mönchspfeffer ist zur Behandlung von Zyklusunregelmäßigkeiten und prämenstruellen Beschwerden geeignet. Beispielsweise
Femicur N® wird in Form einer Hartkapsel täglich durchgehend für mindestens 3 Monate unabhängig von den Mahlzeiten eingenommen.


Lavendelöl:
Es wirkt in Form von
Lasea® entspannend und macht nicht müde. Es ist zur Behandlung von ängstlicher Unruhe mit Symptomen wie innerer Anspannung, kreisenden Gedanken und Schlafstörungen bei erwachsenen Patienten zugelassen. Nebenwirkungen wie Aufstoßen, Magen-Darm-Beschwerden und allergische Hautreaktionen können durch die Einnahme mit dem Essen reduziert werden.

Rhapontikrhabarberwurzel-Trockenextrakt:
Es wird zu Behandlung von Beschwerden in der Peri- und Postmenopause eingesetzt. Das Präparat
femiLoges® wird unzerkaut mit ausreichend Flüssigkeit (z. B. einem Glas Trinkwasser) möglichst immer zur gleichen Tageszeit eingenommen, morgens mindestens eine halbe Stunde vor dem Frühstück oder ein bis zwei Stunden vor einer Mahlzeit.


Salbei:
Traditionell ist die antivirale, bakterien-, entzündungshemmende sowie adstringierende, d. h. zusammenziehende Wirkung des Echten Salbeis bekannt. Bei übermäßigem Schwitzen können zusätzlich Salbeizubereitungen als Teerezeptur oder Fertigarzneimittel eingesetzt werden. Ein Teeaufguss kann mit einem Teelöffel geschnittene Droge und 150 ml kochendem Wasser erfolgen, 5-10 Minuten ziehen lassen und abseihen. Als Beispiel für ein Fertigarzneimittel sei
Sweatosan® angeführt, 3x tgl. 1-2 überzogene Tabletten.


Schafgarbenkraut:

Mit Schafgarbenkraut, welches in der traditionellen Medizin bewährt ist, lassen sich schmerzhafte Menstruationskrämpfe lindern. Ein Präparat heißt KadeZyklus bei Krämpfen.


Traubensilberkerze (Cimicifuga racemosa):

Ein besonders gutes Anspechen ist bei neurovegetativen Symptomen und in den frühen Wechseljahren zu erwarten. Es ist jedoch zu berücksichtigen, dass es mindestens vier Wochen dauert, bis sich erste Effekte zeigen. Präparate sind z. B. Remifemin® oder Klimadynon®.

Share by: