Gynäkologie - Gutartige Erkrankungen - Regelschmerzen
Etwa 70 bis 80 % aller Teenager und Frauen leiden unter starken Regelschmerzen, auch Dysmenorrhoe genannt. Bei der Therapiewahl gilt es Faktoren wie Alter oder Verhütungswunsch zu berücksichtigen.
Pathophysiologisch entstehen die Beschwerden als Folge eines ischämischen Schmerzes: Sogenannte Prostaglandine, Leukotriene und Vasopressin werden freigesetzt und entfalten in der Gebärmutterschleimhaut eine gefäßverengende und muskelkontraktile Wirkung. Die Ausschüttung dieser parakrinen Hormone erklärt nicht nur die charakteristischen krampfartigen Unterleibsschmerzen, sondern auch die oft zusätzlichen Beschwerden wie Übelkeit, Erbrechen, Durchfall oder Kopfschmerzen. Vor allem Prostaglandin 2α (PGF 2α) mit seiner stark gefäßverengenden Wirkung scheint bei der Pathogenese eine zentrale Rolle zu spielen: Sowohl im Menstruationsblut als auch in der Gebärmuterschleimhaut betroffener Frauen lassen sich deutlich erhöhte Mengen PGF 2α nachweisen. Eine Hypothese geht davon aus, dass sich die vermehrte Freisetzung von PGF 2α auf einen relativen Progesteronmangel bei Östrogendominanz zurückführen lässt.
Medikamente bei Regelschmerzen:
Nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR) reduzieren die Produktion von Prostaglandinen über eine Hemmung der Cyclooxygenase 1 und 2 (COX-1 und COX-2) und greifen damit an einer wichtigen Stelle der Entstehung von Regelschmerzen ein. Das Alter der Patientin spielt bei der Wahl von Wirkstoff und Dosierung eine entscheidende Rolle:
Pathophysiologisch entstehen die Beschwerden als Folge eines ischämischen Schmerzes: Sogenannte Prostaglandine, Leukotriene und Vasopressin werden freigesetzt und entfalten in der Gebärmutterschleimhaut eine gefäßverengende und muskelkontraktile Wirkung. Die Ausschüttung dieser parakrinen Hormone erklärt nicht nur die charakteristischen krampfartigen Unterleibsschmerzen, sondern auch die oft zusätzlichen Beschwerden wie Übelkeit, Erbrechen, Durchfall oder Kopfschmerzen. Vor allem Prostaglandin 2α (PGF 2α) mit seiner stark gefäßverengenden Wirkung scheint bei der Pathogenese eine zentrale Rolle zu spielen: Sowohl im Menstruationsblut als auch in der Gebärmuterschleimhaut betroffener Frauen lassen sich deutlich erhöhte Mengen PGF 2α nachweisen. Eine Hypothese geht davon aus, dass sich die vermehrte Freisetzung von PGF 2α auf einen relativen Progesteronmangel bei Östrogendominanz zurückführen lässt.
Medikamente bei Regelschmerzen:
Nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR) reduzieren die Produktion von Prostaglandinen über eine Hemmung der Cyclooxygenase 1 und 2 (COX-1 und COX-2) und greifen damit an einer wichtigen Stelle der Entstehung von Regelschmerzen ein. Das Alter der Patientin spielt bei der Wahl von Wirkstoff und Dosierung eine entscheidende Rolle:
Wirkstoff | Alter der Patientin | Maximale Einzeldosis | Tageshöchstdosis |
Ibuprofen | 10 - 12 Jahre
> 12 Jahre |
200 mg
400 mg |
800 mg
1200 mg |
Naproxen, z. B. Naproxen-ratiopharm® Schmerztabletten | > 12 Jahre | 440 mg (Erstdosis) anschließend 220 mg | 660 mg |
Schmerzmittel mit Zulassung bei Regelschmerzen |
Für Paracetamol besteht keine spezifische Zulassung bei Regelschmerzen, jedoch verfügt es über eine allgemeine Zulassung bei mittelstarken Schmerzen. Der Wirkstoff gilt aufgrund seiner möglichen Lebertoxizität und seiner geringeren Effektivität im Vergleich zu NSAR bei Regelschmerzen nicht als Mittel der ersten Wahl.
Wirkstoff | Alter der Patientin | Maximale Einzeldosis | Tageshöchstdosis |
Paracetamol | 11 - 12 Jahre | 500 mg | 2000 mg |
Paracetamol | > 12 Jahre | 1000 mg | 4000 mg |
Schmerzmittel ohne Zulassung bei Regelschmerzen |
Wenn Verhütungswunsch besteht:
Für Antibabypillen – ob als Östrogen-Gestagen Kombination oder Gestagen-Monopräparate – ist bekannt, dass sie solche Beschwerden lindern können. Sie können daher für Patientinnen mit Verhütungswunsch eine Option darstellen. Studien beobachteten eine ausgeprägte Symptom-Verbesserung bei Kombinationspräparaten mit 0,03 mg Ethinylestradiol und 2 mg Chlormadinonacetat (CMA), z. B. Chariva®. Vermutlich hemmt CMA das Enzym COX-2, reduziert darüber die Produktion von Prostaglandinen wie PGF 2α, und lindert auf diesem Weg die Beschwerden. Auch andere Darreichungsformen der hormonalen Kontrazeption konnten in Studien einen Behandlungserfolg nachweisen. Für Patientinnen mit Verhütungswunsch, für die eine kombinierte östrogenhaltige Pille – etwa aufgrund eines erhöhten Thromboserisikos, nicht infrage kommt – können auch orale Gestagen-Monopräparate, (z. B. mit Desogestrel) eine Alternative sein.
Andere Applikationsarten von Gestagenen, wie die Dreimonatsspritze (Medroxyprogesteronacetat, MPA) können wegen des Knochendichteverlust erst für Patientinnen ab 16 Jahren eingesetzt werden, und stehen damit den jüngeren Patientinnen mit Kontrazeptionswunsch nicht zu Verfügung. Gestagenhaltige IUS sollten für junge Patientinnen mit Verhütungswunsch und Regelschmerzen, die meist noch nicht geboren haben, nicht Mittel der ersten Wahl sein.
Sekundäre Dysmenorrhoe:
Bei den meisten Patientinnen mit Regelschmerzen handelt es sich um eine sogenannte primäre Dysmenorrhoe, die keine weiterführenden Untersuchungen erfordern. Bleibt jedoch eine adäquate Linderung der Beschwerden unter der Therapie aus gilt es, mögliche Ursachen einer sekundären Dysmenorrhoe, insbesondere eine Endometriose oder ein Myom, abzuklären.
Für Antibabypillen – ob als Östrogen-Gestagen Kombination oder Gestagen-Monopräparate – ist bekannt, dass sie solche Beschwerden lindern können. Sie können daher für Patientinnen mit Verhütungswunsch eine Option darstellen. Studien beobachteten eine ausgeprägte Symptom-Verbesserung bei Kombinationspräparaten mit 0,03 mg Ethinylestradiol und 2 mg Chlormadinonacetat (CMA), z. B. Chariva®. Vermutlich hemmt CMA das Enzym COX-2, reduziert darüber die Produktion von Prostaglandinen wie PGF 2α, und lindert auf diesem Weg die Beschwerden. Auch andere Darreichungsformen der hormonalen Kontrazeption konnten in Studien einen Behandlungserfolg nachweisen. Für Patientinnen mit Verhütungswunsch, für die eine kombinierte östrogenhaltige Pille – etwa aufgrund eines erhöhten Thromboserisikos, nicht infrage kommt – können auch orale Gestagen-Monopräparate, (z. B. mit Desogestrel) eine Alternative sein.
Andere Applikationsarten von Gestagenen, wie die Dreimonatsspritze (Medroxyprogesteronacetat, MPA) können wegen des Knochendichteverlust erst für Patientinnen ab 16 Jahren eingesetzt werden, und stehen damit den jüngeren Patientinnen mit Kontrazeptionswunsch nicht zu Verfügung. Gestagenhaltige IUS sollten für junge Patientinnen mit Verhütungswunsch und Regelschmerzen, die meist noch nicht geboren haben, nicht Mittel der ersten Wahl sein.
Andere Maßnahmen bei leichter bis mäßiger Dysmenorrhoe:
Bei Patientinnen mit leichten bis mäßigen Regelschmerzen können nicht-medikamentöse Maßnahmen versucht werden. Studien konnten eine gewisse Schmerzlinderung durch folgende Verfahren zeigen:- Akupunktur
- TENS (transkutane Nervenstimulation)
- Wärmetherapie
Sekundäre Dysmenorrhoe:
Bei den meisten Patientinnen mit Regelschmerzen handelt es sich um eine sogenannte primäre Dysmenorrhoe, die keine weiterführenden Untersuchungen erfordern. Bleibt jedoch eine adäquate Linderung der Beschwerden unter der Therapie aus gilt es, mögliche Ursachen einer sekundären Dysmenorrhoe, insbesondere eine Endometriose oder ein Myom, abzuklären.