Restless-Legs-Syndrom

Schwangerschaft - Erkrankungen - Restless-Legs-Syndrom

Ungefähr 20% aller Schwangeren sind von dem Syndrom der ruhelosen Beine, dem Restlegs-Legs-Syndrom (RLS), betroffen. Am häufigsten zeigt sich die Symptomatik im letzten Schwanger-schaftsdrittel und verschwindet dann innerhalb des ersten Monats nach der Entbindung wieder.

Es handelt sich um eine neurologische Erkrankung, welche auf sensomotorischen Störungen mit individuell sehr unterschiedlicher Ausprägung und Häufigkeit basiert. Wegen der Schmerzen und Missempfindungen vor allem der Beine, manchmal auch der Arme, entsteht ein außerordentlicher Bewegungsdrang. Die Symptome treten oft gerade dann ein, wenn der Körper in Ruhe ist; deshalb verschlimmern sie sich besonders zur Nacht hin. Bewegung verschafft Erleichterung, der Nachtschlaf ist extrem gestört, die Betroffenen leiden sowohl unter Einschlaf- als auch Durchschlafstörungen. Daraus resultieren Müdigkeit, Erschöpfung und Konzentrationsstörungen, welche die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen. In der Schwangerschaft ist das RLS die dritthäufigste Ursache für Schlaflosigkeit.

Bei Schwangeren ist häufig ein Zusammenspiel von genetischen Faktoren, familärer Belastung, Eisenmangel sowie geringerer Eisenverfügbarkeit im Gehirn, Folsäuredefiziten und gestörtem Östrogenstatus anzunehmen. Zusätzlich können Pharmaka (z. B. Antidepressiva, Antihistaminika, Coffein) die Symptomatik verschlimmern. Differentialdiagnosen sind Polyneuropathien, lagebedingte Missempfindungen, Ödeme, venöse Stauungen oder Muskelkrämpfe.

Zu den Diagnose-Kriterien zählen:
  • Bewegungsdrang der Beine (ggf. auch der Arme)
  • Auftreten bzw. Verstärkung der Beschwerden in Ruhesituationen
  • Beschwerdebesserung schon durch Bewegung
  • Beschwerdezunahme abends oder nachts
Nichtmedikamentös kann man beispielsweise mit körperlicher Aktivität, Entspannungstechniken, anregender geistiger Aktivität, Verzicht auf Koffein oder warmen Bädern behandeln. Es gibt kein Medikament, das in der Schwangerschaft offiziell für die Therapie zugelassen ist. Die Einnahme von Eisenpräparaten kann helfen.
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