Vulva

Gynäkologie - Bösartige Erkrankungen - Vulva

Veränderungen der Vulva haben in den letzten Jahrzehnten stark zugenommen. Vor allem Frauen mit Immunerkrankungen sind gefährdet.

Die vulväre intraepitheliale Neoplasie (VIN) wird in drei Schweregrade eingeteilt:
  • VIN 1: Zellatypien finden sich nur in der untersten Epitelschicht. Die VIN 1 gilt nicht als Krebsvorstufe sondern als kondylomatöse Läsion
  • VIN 2: Auch die mittlere Epithelschicht ist betroffen.
  • VIN 3: Die Zellatypien finden sich in der gesamten Epithelschicht.
Prinzipiell werden 2 Arten der VIN unterschieden:
  • Die klassische VIN ist die mit 90-98 % häufigste Form der VIN und charakterisiert durch den Nachweis von Hochrisiko-HPV-Typen in bis zu 90 % der Fälle und einem Auftreten bei jungen Frauen. Vorherrschend ist der Typ HPV 16 in 80 %, gefolgt von HPV 33 mit ca. 10 %. Die Progressionsrate der VIN 3 zum invasiven Karzinom wird zwischen 4 und 9 % angegeben. Das assoziierte invasive Karzinom ist in der Regel ein nicht verhorndendes Plattenepithelkarzinom. Diese VIN kann hyperkeratotisch/weißlich/warzenartig imponieren und manchmal mit braunen Pigmentveränderungen oder rötlichen Herden vermischt sein.
  • Die differenzierte VIN ist mit 2-10 % aller VIN deutlich seltener. Sie wird in der Regel bei postmenopausalen Frauen diagnostiziert (mittleres Erkrankungsalter um die 65 Jahre) und weist keine Assoziation zu einer HPV-Infektion auf. Sie ist schwer zu erkennen, imponiert meist als rötliche Hautveränderung. Die vorgeschädigte Haut ist sehr dünn.
Die Diagnostik einer VIN erfolgt über Inspektion, besser Vulvoskopie nach Essigapplikation und letztendlich Stanzbiopsie.

Die Rezidivrate nach Behandlung einer VIN ist mit 20-30 % hoch.
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